Editorial: »Die Jäger in Berlin« 1/2016

Liebe Jägerinnen, liebe Jäger,

da meinen wir doch, alle Problemgruppierungen zu kennen, die uns durch Änderungsversuche der Jagdgesetzgebung einschließlich der Waffengesetze teilweise sehr heftig attackieren und die Jagdausübung einschränken wollen. Die Angriffe durch Umgestaltung der Landesjagdgesetze, Veränderung der Jagdzeitenverordnungen sowie unverschämte Forderungen nach Waffenkontrollgebühren für die Aufbewahrungsprüfung, abstruse Forderungen nach zentraler Lagerung von Waffen und Munition oder die Einführung einer Waffengebühr in einigen Ländern haben wir leidvoll verfolgt. Dagegen wurden dann u. a. Protestaktionen durch Aufmärsche mehrerer tausend Jäger mit orangenen Westen, z. B. in Nordrhein-Westfalen und Hessen, organisiert. 

Wir konnten feststellen, dass derartige Aktionen durch die Demonstration der Geschlossenheit der Jägerschaft Aufmerksamkeit bei Medien und damit den Politikern erzeugen. Leider war in den genannten Ländern als Reaktion nicht die vollständige Übernahme der Forderungen der Jagdverbände auf Änderung von Passagen in den Ländergesetzesvorlagen der beteiligten Landesjagdverbände zu verzeichnen. Aber dennoch konnte zumindest vermerkt werden, dass noch einmal Gespräche mit den LJV-Vertretern stattfanden oder teilweise einige Anpassungen vorgenommen wurden. 

„Steter Tropfen höhlt den Stein“ – also dürfen wir nicht locker lassen!

Es ist durchaus auch die Auffassung nachvollziehbar, dass die unerwarteten Aufmärsche auch Eindruck in Niedersachsen gemacht haben und dort eine anfangs geplante Änderung des Landesjagdgesetzes wieder in der Schublade verschwand. Grundsätzlich wird unser nötiger Protest jedoch nur Wirkung zeigen, wenn wir Jägerinnen und Jäger geschlossen und mit Nachdruck agieren. 

Ja und nun – jetzt kommt es noch dicker. Nun treten auch noch Jagdgegner über die Brüsseler EU-Kommission in Erscheinung. Auf perfide Art und Weise werden die schrecklichen Terroranschläge in Paris dazu benutzt, das Waffenrecht in völlig überzogener und wirkungsloser Form zu verschärfen sowie in der Konsequenz eine Ausübung der Jagd zu erschweren bzw. nachhaltig einzuschränken. 

Das hat die organisierte, internationalisierte Kriminalität mit uns registrierten Waffenbesitzern zu tun, zumal nachgewiesener Weise kriminell benutze Waffen zu 100 % aus völlig anderen Quellen stammen?

Über das Ergebnis der Nachwahlen zum Vorstand unseres Verbandes unterrichteten wir Sie bereits vor kurzem bewusst auch mit einem persönlichen Anschreiben. Im Zusammenhang mit den Veränderungen auf mehreren Positionen im Vorstand haben wir die Absicht, durch ein neues agiles Team den aktuellen Anforderungen an unseren Landesjagdverband und den bereits geschilderten grundsätzlichen Problemen gerecht zu werden. 

Die uns selbst gesteckten Ziele wollen wir möglichst zeitnah umsetzen. Dazu gehört die Einführung eines Newsletters für die Mitglieder und weiterer Aktivitäten zur Verbesserung im Kommunikationsbereich, Erweiterung der Internetpräsenz und vor allem die Gewinnung neuer Mitglieder, um eine breitere Basis bei der politischen Vertretung der Berliner Jägerschaft zu erreichen. Die neuen Mitglieder sollen - wie speziell auch die Jungjäger - bei der Integration in den Verband stärker gefördert werden. Für die Jungjäger wollen wir zusätzlich durch eine eigene LJV-Jungjäger-AG auch die enge Zusammenarbeit mit dem Vorstand anbieten. Wir werden, um die unbedingt nötige Bündelung aller Kräfte in Berlin zu erreichen, die Zusammenarbeit speziell mit den Jagdvereinen zur gegenseitigen Stärkung vertiefen. 

Diese Aktivitäten sollten beste Voraussetzungen sein, um dem geschilderten und gewachsenen Druck auf uns Jäger standhalten zu können und zu erreichen, dass wir geeinigt und damit gemeinsam stark sind.

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien - auch im Namen des gesamten Vorstandes - ein gesundes, erfolgreiches, friedvolles und gutes Jahr 2016.

 

Weidmannsheil
Ihr Detlef Zacharias
Präsident

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