Editorial: »Die Jäger in Berlin« 5/2015

Liebe Jägerinnen, liebe Jäger,

der plötzliche und tragische Tod unseres Präsidenten bewegt uns immer noch weiter. Im Rahmen einer Vorstandssitzung Ende Juni sprachen sich einige Mitglieder unseres Vorstandes in diesem Zusammenhang u. a. für kurzfristige Neuwahlen des Vorstandes aus. Daher wurde im Rahmen einer Abstimmung nach eingehender Diskussion darüber beschlossen, nicht bis zur nächsten turnusmäßigen Jahreshauptversammlung im Frühjahr 2016 zu warten, sondern baldigst eine außerordentliche Mitgliederversammlung für die Nachwahl einzuberufen, um dann einen Präsidenten zu wählen und ggf. weitere vakante Vorstandspositionen. Demzufolge findet diese Mitgliederversammlung nun – wie Sie der Einladung auf Seite 2 entnehmen können – am 10. November statt. Merken Sie sich bitte den Termin schon jetzt vor, um zahlreich erscheinen und an dieser wichtigen Wahl teilnehmen zu können. 

 

Auf einen weiteren Termin möchte ich Sie jetzt auch noch aufmerksam machen: 

Am 02. Oktober veranstalten wir das „Jäger-Generationstreffen des LJV Berlin“ und laden Sie hierzu ganz herzlich ins Haus der Jagd ein. Hierbei haben Sie und vielleicht auch Ihre bisher noch nicht im LJV organisierten Jagdfreunde die Gelegenheit, generationsübergreifende Kontakte zu knüpfen und in lockerer Atmosphäre zusammen zu kommen. Ein reger Gedankenaustausch ist erwünscht. So finden Sie vielleicht als Jagdpächter den schon lange gesuchten Nachwuchs für Ihr Revier oder motivierte Jungjägerinnen und Jungjäger bieten sich an, in einem Revier tätig zu werden und dabei Gelerntes umzusetzen sowie Erfahrungen zu sammeln. Natürlich wird dafür gesorgt, dass genügend für das leibliche Wohl vorhanden ist. Also beste Voraussetzungen für eine neue Begegnungsform im LJV. 

Seien Sie neugierig und melden Sie sich zu dem Treffen an, weitere Informationen hierzu finden Sie in der Ankündigung auf der letzten Umschlagseite. Ich freue mich darauf, Sie dann zahlreich begrüßen zu können.

Auf unserer Titelseite sehen Sie diesmal etwas von unseren „Wildtieren in der Stadt“ – ganz anschaulich kürzlich sozusagen live fotografiert. Es handelt sich um Wildschweine in Spandau Nähe Altstadt am helllichten Tag, mitten zwischen den Häuserzeilen und parkenden Autos, auf einem schmalen Grünstreifen, der an einen kleinen Park angrenzt. Die kleine Rotte – zwei weitere Frischlinge hielten sich neben dem Fotoausschnitt auf – wurde übrigens beäugt und sozusagen gut „bewacht“ von einigen Polizisten aus der nahen Wache. Das Sozialverhalten dieser Spezies hier hat sich inzwischen schon sehr den besonderen städtischen Lebensumständen über mehr als eine Generation angepasst. Daher stellt sich mir – allein schon wegen des veränderten Verhaltens – die Frage, ob wir hier nicht besser von „Stadttieren“ statt von Wildtieren, wie wir sie in Wald, Feld und Flur kennen, reden sollten. Allein die veränderten Verhaltensmuster dieser Tiere – keine natürliche Scheu mehr etc. – dürften wissenschaftlich dafür sprechen, einen Unterschied in Betracht zu ziehen. Treffen wir hier das „Stadttier“ auf dem Weg vom Wildtier zum Haustier? Ist das vielleicht auch der Grund, weshalb in Berlin das verbotene Füttern vielfach behördlicherseits toleriert wird? 

Auf der Internetseite www.jagdverband.de des Deutschen Jagdverbandes finden Sie die neue, sehr schöne und empfehlenswerte Broschüre: „Wildtiere in der Stadt“ (Wilde Wohngemeinschaften) zu der Thematik.

 

Weidmannsheil
Ihr Detlef Zacharias
Präsident

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